Modellbau Stecker löten

Ein Lötkolben und Lötzinn gehören einfach zur Werkzeug-Grundausstattung eines Modellbauers. Natürlich kann man sich um das erste Anlöten eines Steckers an einen Akku eine Weile herumdrücken. Es gibt Akkus mit fertig angelöteten Steckern und freundliche Modellbauhändler, die das für einen kleinen Obolus übernehmen. Aber irgendwann, mit Vorliebe an einem Sommersonntag mit bestem Flugwetter oder auch am 1. Weihnachtsfeiertag, Ostermontag oder Pfingstsonntag ist es dann soweit. Jetzt muss der passende Stecker an einen Akku.

Die 3 gängigsten Steckersysteme im Modellbau sind zur Zeit die folgenden:

Bezeichnung max. Strom
t-stecker Deans (T-Stecker) 50A
ec3 EC3 55 A
xt60 XT60 60 A

Wärend das XT60 System auf dem Vormarsch ist, nimmt die Verbreitung des T-Steckers nach und nach ab. Am verbreitetsten dürfte zur Zeit das EC3 System sein. Wir denken Zukunftsorientiert, deshalb picken wir uns das XT60 System als Beispiel heraus. Im Prinzip gleichen Sich die Stecksysteme was das Löten angeht. Lediglich die Montage ist beim EC3 System etwas anders als bei den anderen Systemen, weil die Stecker ohne das Kunststoffgehäuse gelötet werden. Das Gehäuse wird erst nach Abkühlen der Lötstelle auf die Stecker geschoben.

Was braucht man

  • loetkolbenLötkolben ab ca. 60w
  • Lötzinn
  • Seitenschneider
  • Bastelmesser zum Abisolieren
  • Schrumpfschlauch
  • Feuerzeug
  • 3. Hand
  • Kombizange

Alte Stecker entfernen

Stecker entfernenAls erstes muss mit dem Seitenschneider, notfalls auch mit dem Messer, der alte Stecker vom Akku entfernt werden. ACHTUNG Niemals beide Kabel gleichzeitig durchtrennen. Tut man dies, gibt es einen Kurzschluss, den man so schnell nicht vergisst. Außerdem ist es um versehentliches berühren der Akkupole zu vermeiden sicherer, wenn man erst einen Pol lötet und nachdem dieser isoliert ist, erst den anderen. Akkus können kurzzeitig ganz erhebliche Ströme abgeben.

Als nächstes wird mit dem Bastelmesser auf ca. 5 mm Länge, die Isolierung vom Akkukabel entfernt. Dabei sollte man so wenig wie möglich das eigentliche Kabel verletzen. bei dickeren Kabeln verzichtet man besser auf das so beliebte verzwirbeln der Adern. Das funktioniert bei dünnen Kabeln gut zur Stabilisierung des Lötendes, bei Dickeren Querschnitten ist dies jedoch eher kontraproduktiv.

Bei Stecksystemen die zusammen mit der Kunststoffhülse gelötet werden, kann es passieren, dass sich die Kunststoffisolierung aufgrund der Wärmeeinwirkung verzieht. Ein Trick um dies weitgehend zu verhindern ist, einen losen Reglerseitigen Stecker einzustecken, damit die Metallteile beim wieder Erkalten in ihrer Position bleiben und der Stecker später nicht klemmt.

Dann wird jeder Pol in folgender Reihenfolge gelötet:

  1. Stecker anlötenKontakt Stecker verzinnen – Als erstes wird der Lötkontakt am Stecker verzinnt. Hierzu kommt ein Tropfen Lötzinn auf die Lötspitze um die Wärmeleitung vom Metall der Lötspitze zum Metall der Lötfahne oder Hülse am Stecker besser ist. Dann fürt man den Lötkolben an die Lötstelle und gibt gleichzeitig noch etwas Lötzinn dazu um die spätere Lötstelle zu verzinnen.
  2. Kabel verzinnen – Als nächstes wird mit dem Kabelende am Akku genauso verfahren. Es wird mit Lötzinn getränkt, bis es schön silbern glänzt.
  3. Schrumpfschlauch drüber nicht vergessen – Jetzt ist der richtige Zeitpunkt um ein Stück Schrumpfschlauch über das Kabelende weit nach hinten zu schieben. Sind Stecker und Kabel erst verlötet, gibt es dafür keine Möglichkeit mehr.
  4. Verlöten – Schließlich werden beide verzinnten Teile zusammengeführt und noch einmal mit dem Lötkolben erhitzt. Eventuell noch ein wenig Lötzinn dazu und nun die Lötstelle gut festhalten bis das Lötzinn erkaltet ist. Wichtig ist, nicht auf die Lötstelle pusten um das Erkalten zu beschleunigen. Die Lötstelle wird besser wenn sie einen Augenblick Zeit zum auskühlen behält.
  5. Schrumpfschlauch – Zu guter Letzt wird der Schrumpfschlauch über die Lötstelle gezogen und mit dem Feuerzeug erwärmt, so dass dieser zusammen schrumpft und die Lötstelle isoliert.

Der 2. Akkupol wird in der gleichen Reihenfolge bearbeitet.

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