Hubschrauber für Einsteiger – Teil 1 – Grundsätzliches

Das Interesse an einem Hubschrauber kann man als Modellflieger sehr gut verstehen! Gleiches Hobby, allerdings mit komplett „anderer“ Technik als bei einem Flugzeug. Auf einmal gibt es anstatt Quer-, Seiten- und Höhenruder Begriffe wie: „Roll, Nick und Pitch“

Neuland? Ja, aber gerne doch!

Modellhubschrauber – SAB Goblin und Mikado Logo

Das Hubschrauberfliegen ist die Königsdisziplin des Fliegens. Man muss die Lage jederzeit richtig einschätzen und erkennen und auf einmal auch noch zwei Achsen mehr bedienen, das Ganze im normalen Flug oder in harten 3D-Manövern wie Loopings, Tic-Tocs oder einfach auf dem Kopf umherfliegen. Dadurch wird das alles nicht nur schöner anzusehen, sondern auch komplizierter und interessanter zu Fliegen.  Die Faszination lässt einen aber nicht mehr los, wenn man es einmal verinnerlicht und versucht hat.

Was kommt auf mich zu? – Hintergründe

Jemand der Lust auf das Fliegen eines Hubschraubers, die Technik dahinter und das Basteln hat ist herzlich Willkommen diesen Beitrag weiter zu lesen.

Die Hauptfrage die Ihr euch zu aller erst stellen solltet ist, seid ihr absoluter Neuling auf dem Gebiet des Hubschrauberfliegens oder schon Fortgeschrittener.
Wenn man absoluter Neuling ist, der noch niemals einen Hubschrauber geflogen ist, ist ein „großer“ Hubschrauber auch evtl noch zu viel – hier sollte man vorerst auf Einstiegshubschrauber mit Stabilisierungssystemen oder so genannte „Fixed Pitch (FP)“ / „Koaxial (Koax)“ Hubschrauber zurückgreifen.
Mit diesen hat man es um einiges leichter das Fliegen des Hubschraubers zu erlernen, da sie nicht wie ein „Collective-Pitch (CP)“ Hubschrauber in jede Drehrichtung komplett steuerbar sind.

Für absolute Einsteiger eignen sich kleine Fertighubschrauber gut für die ersten Flugversuche.

Eine fachkundige Beratung im Geschäft oder durch Freunde und Vereinskollegen, die einem hier die ersten Schritte zeigen sind empfehlenswert.
Möchte man allerdings erst einmal testen ob das Hubschrauberfliegen das Richtige ist, dem raten wir definitiv zu einem Flugsimulator – zum Beispiel Phoenix oder RealFlight – hier kann man erste Flugerfahrungen sammeln, aber auch seine Fähigkeiten ausbauen. Diejenigen die jetzt sagen sollten, dass sie lieber gleich richtig fliegen gehen möchten behaltet bitte eines im Hinterkopf: ein digitaler Absturz kostet kein Geld und benötigt keinerlei Ersatzteile.
Ein Flugsimulator ist aber nicht nur Anfängern anzuraten, denn auch fortgeschrittene Piloten können hier ihr Wissen festigen und Steuereingaben soweit verinnerlichen, dass man wie beim Fahrrad- und Autofahren nicht mal mehr über gewissen Aktionen nachdenken muss, sondern sie intuitiv im richtigen Moment abruft. Das Fliegen geht somit in Fleisch und Blut über. Grunddevise ist sowieso: Üben, üben, üben! Nicht nachlassen immer weiter probieren. Ein Flugzeug fliegt sich zum Beispiel um einiges einfacher als ein Hubschrauber. Wobei man auch sagen muss, dass wenn man Hubschrauber fliegen kann, das Fliegen eines Flugzeuges relativ leicht erscheint.

Der erste Heli – was sollte ich kaufen?!

Wenn euch grundlegende Steuerbefehle bekannt sind, kann man Preis-/Leistungstechnisch einen 450er Heli oder auch 500er Heli empfehlen. Nicht zu klein, aber auch nicht zu groß! Beachten sollte man hier allerdings, dass es definitiv kein Spielzeug mehr ist und auch erst ab 14 Jahren erlaubt ist. Kinderhände sollten hier Abstand nehmen oder zumindest immer unter Beobachtung einer erfahrenen Person sein!

Warum erwähnen wir vorab die Sicherheit und keine großen Helikopter, jetzt aber doch die 450/500er Klasse, die vom Rotorkeis um die 75-100cm liegt, was für den Einstieg eine beachtliche Größe ist.
Eigentlich ist die Antwort relativ einfach – je größer der Helikopter wird, desto ruhiger und angenehmer wird er sich fliegen lassen. Man hat „mehr“ in der Hand. Dies hat schon den Vorteil wenn man bei leichtem, böigem Wind fliegt. Hier ist ein größerer Heli sehr von Vorteil, da er nicht so windanfällig reagiert und vom Wind sondern euren Steuereingaben durch die Luft bewegt wird.
Ein kleiner Heli hat oft die Angewohnheit von Natur aus sehr „aggressiv“ oder „zappelig“ zu fliegen. Durch das geringere Gewicht und Größe werden Steuerbefehle viel direkter umgesetzt.

Das soll aber nicht heißen, dass größere Hubschrauber langweilig und träge wären – hier kommt auch noch die Programmierung des Flybarless-Systems zum Tragen. Durch dieses kann auch ein großer Heli wie ein 700er oder 800er genauso aggresiv und direkt eingestellt werden wie ein kleiner Hubschrauber. Letztendlich wird sowieso jeder seinen eigenen Flugstil finden (müssen).

Zum Thema Flybarless-System und dessen Grundeinstellungen werden wir in den nächsten Wochen mehr schreiben.

Habt ihr mehr Lust auf einen Hubschrauber bekommen? Schaut euch im Internet um – guckt was euch gefallen könnte. Nach Rücksprache haben die Vereine im Umkreis auch meistens nichts dagegen, wenn man mal beim Fliegen zuschauen möchte. Dort hat man dann auch gleich die Möglichkeit Fragen zu stellen und sich die Modelle mal erklären zu lassen.

Noch Fragen oder Anmerkungen zum Artikel? Schreibe einfach unten auf der Seite einen Kommentar.