Das Modell flugfertig machen (Update 2018)

Hier kommt die 2. Folge unserer überarbeiteten Anfängerserie. Die heutige Folge beschäftigt sich mit dem Einbau der Fernsteuerung eines neu gekauften Modells. Alle Bilder und Texte beziehen Sich auf den Multiplex Easystar II in der RR Version in Verbindung mit einer Hitec Fernsteuerung Flash 7. Die Schritte lassen sich aber auch anhand eines anderen Modells nachvollziehen. Eventuell sieht dann allerdings alles etwas anders aus. (Zur Ausgabe I. geht’s hier)

Das Modell fertig stellen

Um den Easy Star fertig zu stellen sind nur wenige Handgriffe nötig. Das Höhenleitwerk wird einfach eingeklickt und braucht nicht geklebt zu werden. Das Anlenkgestänge für das Höhenruder sollte jetzt noch nicht festgeschraubt werden. Zunächst wird der Empfänger eingebaut, damit die Servos sich auch wirklich in der Null-Stellung befinden. Die Tragflächen werden erst vor dem Flug eingesteckt. Auch sie werden nicht verklebt. Das Modell lässt sich so immer wieder leicht zum Transport demontieren.

Den Empfänger einbauen

Der Empfänger wird mit einem Stückchen Klettband in das Modell eingebaut. Das Flauschband wird dazu auf die Unterseite des Empfängers geklebt, das Hakenband ins Modell eingeklebt. Da der Kleber des selbstklebenden Bandes auf dem Kunststoff des Flugzeuges nicht besonders gut hält, empfiehlt es sich das Hakenband zusätzlich mit einem Tropfen Sekundenkleber zu sichern. Die Stecker werden in folgende Buchsen am Empfänger eingesteckt.

  • Ch3– Der Stecker des Drehzahlstellers. Der Drehzahlsteller oder Regler ist beim Easy Star weit hinten im Modell eingebaut. Es ist eine kleine in Schrumpfschlauch eingepackte Platine, aus der die beiden Akkukabel, Die 3 Motorkabel und das ein buntes 3-adriges dünnes Servokabel mit einem schwarzen Stecker am Ende herausschauen. Beim Easy Star ist das Kabel anders als die Servokabel gelb/rot/braun.
  • Ch2 – Der Stecker des Höhenruderservos. gelb/rot/schwarz
  • Ch4 – Der Stecker des Seitenruderservos. gelb/rot/schwarz
  • Alle anderen Steckplätze am Empfänger bleiben frei.

Den Akku vorbereiten

Zwar gibt es einen fertigen Akku von Multiplex, der bereits den passenden Stecker hat, der Akku auf unserer Einkaufsliste aus Floge 1 ist jedoch noch nicht mit einem passenden Stecker versehen. Da das Löten aber zu den Grundfertigkeiten gehört, die man sich als Modellflieger früher oder später so wie so aneigenen muss, empfehlen wir hier gleich den ersten Versuch zu wagen.

  1. ML_201605110001Die Lötanschlüsse der M6 Buchse mit etwas Lötzinn verzinnen
  2. Das erste Kabel ein Stück abisolieren und das Kabelende ebenfalls verzinnen
  3. Über das 1. Kabel am Akku ein stück 4mm Schrumpfschlauch ziehen, mit dem die Lötstelle nachher isoliert wird
  4. Das erste Kabel (z.B. Rot für +) an den entsprechend gekennzeichneten Anschluss anlöten.
  5. Den Schrumpfschlauch über die Lötstelle ziehen und z.B. mit der Flamme eines Gasfeuerzeuges zum Schrumpfen bringen um die Stelle zu isolieren damit bei der weiteren Arbeit kein Kurzschluss entstehen kann.
  6. Mit dem 2. Kabel genauso wie mit dem ersten (ab Punkt 2) verfahren.

Genau wie der Empfänger wird der Akku mit einem Stück Flauschband versehen. Das dazugehörige Hakenband kommt vorn in das Modell und ermöglicht später den Akku zum Einstellen der korrekten Schwerpunktlage im Modell zu verschieben.

Den Akku laden

ML_201605120005LiPo (Lithium Polymer) Akkus wie der Flugakku des Easy Star werden auf eine Ladeschlussspannung von 4,2 V je Zelle geladen. Ein überladen der Zellen kann zur Explosion und zum Brand des Akkus führen. Ein Tiefentladen der Zellen ist zwar ungefährlich führt aber ebenfalls zur Zerstörung der Zellen. LiPo Akkus dürfen daher nur mit Ladegeräten geladen werden die auf die Ladung solcher Akkus ausgelegt sind. Der Multicharger L-703 EQU ist ein sehr preiswertes einfaches Ladegerät welches keine weitere Bedienung erfordert als es mit dem Stromnetz und dem Akku zu verbinden. Der Akku ist voll geladen wenn alle 3 LEDs dauerhaft grün leuchten.

Den Sender programmieren

Der EasyStar ist ein einfaches Modell, welches in der Grundversion nur über das Höhen und das Seitenruder gesteuert wird. Am Sender sind daher nur wenige

Um den Easy Star im Sender zu Programmieren reichen ein paar einfache Schritte.

Einstellungen vorzunehmen. Hier ist eine Schritt für Schritt Anleitung für die Flash 7.

  • Die Einschaltabfrage des Senders mit einem Druck auf den Drehgeber mit Yes bestätigen
  • Mit einem weiteren kurzen Druck auf den Drehgeber in das Modellauswahlmenü gehen.
  • MIt einem dritten 4. und 5. Druck auf den Geber ein neues Modell anlegen und als Typ Acro auswählen. (Nicht Glid / Segler, da hier kein Gaskanal angelegt wird.)
  • Bei WING 2AILE (für die späteren Querruder) auswählen. Leitwerk (TAIL) auf Normal lassen. Das Menü dan mit einem Druck auf den Knopf über dem Drehgeber verlassen.
  • RECIEVER auf Opti&Mini lassen sofern der im Set befindliche Optima Empfänger verwendet wird. Weiter geht es ebenfalls mit dem Knopf.
  • Unter RENAME wird jetzt noch der Name des Modells von NONAME-2 auf EASY STAR geändert.

Um das Steuern für den Anfang zu vereinfachen ist noch eine weitere Einstellung im Hauptmenü sinnvoll. Der Easy Star wird zunächst nur über das Seitenruder und das Höhenruder gesteuert. Später lässt sich das Modell auf Querrudersteuerung erweitern. Da das Seitenruder zunächst die Funktion des Querruders mit übernimmt ist es einfacher wenn das Seitenruder zunächst mit dem Querruderknüppel gesteuert wird. Die kann man zwar auch dadurch erreichen, indem man das Seitenruderservo am Empfänger in die Querruderbuchse steckt, eleganter geht dies jedoch mit einem Mischer. Der wird so programmiert.

  • So wird der Querruderknüppel auf das Seitenruder gemischt.

    Aus dem Startbildschirm der Fernlenkanlage gelangt man mit einem langen Druck auf den Drehgeber in das Einstellungsmenü des Modells.

  • Hier wird der Menüpunkt AILE>RUDD ausgewählt.
  • Stellt man den Wert für MIX auf ACT, erscheinen weitere Menüpunkte. Die mittels Drehgeber wie im Bild dargestellt eingestellt werden.

Für Einsteiger die Eine Spektrum DX6 besitzen haben wir die Programmierung in einem anderen Tutorial beschrieben.

Den Empfänger an den Sender binden.

Wurde die Fernsteuerung als Set mit Sender und Empfänger gekauft, sind diese in der Regel bereits aneinander gebunden. Hat man jedoch beide Teile einzeln erworben, so muss der Empfänger erst “lernen” auf welchen Sender er hören muss. Diesen Vorgang nennt man Binden. Das Binden geht bei der Flash 7 und dem Optima Empfänger wie folgt vonstatten.

  • Zunächst am Sender den Drehgeber und den Zurück Button gleichzeitig drücken um ins Systemmenü zu gelangen.
  • Dort den Punkt Spectra auswählen
  • Nun den Empfänger bei gedrücktem Link Knopf mit einem Senderakku bzw. bei eingebautem Empfänger den Flugakku mit dem Regler verbinden. (Achtung, halten Sie das Modell so, dass ein Anlaufen der Luftschraube nicht zu einer Verletzung führen kann)
  • Jetzt am Sender den Menüpunkt BINDING auswählen und warten bis der Bindevorgang erfolgt ist.

Einen Rudercheck durchführen

ML_201605110006Beim Fertigstellen des Modells war ein Punkt noch offen geblieben. Die Anlenkung des Höhenruders. Diese holen wir jetzt nach. Dazu wird erst die Fernsteuerung eingeschaltet, danach wird der Akku an den Regler angesteckt. Bei den nun folgenden Arbeiten sollte der Sender an einer Stelle liegen, an der niemand an den Gasknüppel kommen kann. Die Luftschraube kann auch bei einem so kleinen Modell ernsthafte Verletzungen hervorrufen, wenn Sie unbeabsichtigt anläuft.

Wer ganz sicher gehen will, demontiert bei Arbeiten am Modell die Luftschraube oder trennt die Kabel vom Drehzahlsteller zum Motor.

Als nächstes wird am Sender geprüft ob die Trimmer für Höhenruder, Seitenruder und Querruder in der Mittelstellung sind. Dann wird mit einem passenden 6Kant-Schraubendreher die Schraube des Gestängeanschlusses am Ruder gelöst und das Ruder parallel zum Leitwerk gestellt. Dann wird die Schraube wieder angezogen.

Es ist sinnvoll die Schrauben mit etwas Schraubensicherung zu sichern. Notfalls kann dies auch ganz vorsichtig mit Sekundenkleber geschehen, allerdings sind die Verbindungen dann nie wieder lösbar. Das an sich abnehmbare Höhenleitwerk des Easy Star lässt sich dann nicht mehr abnehmen und das Modell passt nicht mehr zum Transport in den Karton.

Wir haben den Querruderkanal hier auf REV gestellt, für den Easy Star ist das nicht notwendig.

Sind Höhenruder und Seitenruder ausgerichtet und gesichert. Wird die Laufrichtung der Servos geprüft. Von hinten gesehen muss ein Knüppelausschlag nach Rechts das Ruder nach rechts bewegen und umgekehrt.

Ein drücken des Höhenruderknüppels nach Vorn muss das Höhenruder nach unten bewegen.

Läuft eines der Servos falsch herum, so lässt sich das am Sender im Menü „Reverse“, welches man erreicht indem man den Drehgeber einmal lang und einmal kurz drückt. Verstellen kann man die Laufrichtung jedes Servos indem man den Wert hinter dem jeweiligen Kanal von NOR auf REV stellt.

Den Schwerpunkt einstellen

ML_201605110004Der Richtige Schwerpunkt eines Flugmodells ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass das Modell fliegt. Liegt der Schwerpunkt zu weit hinten, ist das Modell schlecht steuerbar ein zu weit vorn liegender Schwerpunkt ist nicht ganz so unangenehm kostet aber Flugleistung. Ein falscher Schwerpunkt lässt sich nicht durch Trimmen des Höhenruders kompensieren, sondern muss bereits vor dem Erstflug durch verschieben des Antriebsakkus nach vorn oder hinten korrigiert werden.

Der Schwerpunkt des EasyStar liegt 5 mm hinter der Holmabdeckung der Tragfläche. Bei anderen Modellen muss dieser der Anleitung entnommen werden.  Kontrolliert wir der Schwerpunkt beim Flugbereiten Modell, das heißt Akku, Tragflächen und Kabinenhaube müssen angebaut sein, da diese Teile den korrekten Schwerpunkt beeinflussen.

Das Modell wird dazu dort wo der korrekte Schwerpunkt liegen soll auf die Fingerspitzen gestellt, wie auf unserem Foto. Neigt es sich mehr als nur ganz leicht nach vorn muss der Akku nach hinten verschoben werden. Neigt es sich nach hinten, kommt er ein Stück weiter nach vorn.

Ausblick auf die Ausgabe III.

Am 4.5.2018 gibte es dann eine Überarbeitete Fassung des Artikels Tipps für den ersten Flug. Wie bekommt man das Modell sicher in die Luft, was ist beim Fliegen zu beachten und wie landet man sicher. Ergänzend zu dieser Artikelserie möchten wir auf unseren Newsletter aufmerksam machen. Unsere Follower auf Facebook sind außerdem ebenfalls immer auf dem Laufenden was sich bei HEMPEL Modellflugwelt so tut.

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3 thoughts on “Das Modell flugfertig machen (Update 2018)

  • 11. Januar 2019 at 6:14
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    Guten Tag, ich habe einen Voll GFK Segler, wiegt leer 1 Kg. wie stark muss der Elektromotor sein? Er muss auch nicht senkrecht raufgehen, 45 Grad reicht.
    Danke für die Antwort.

    • 15. Februar 2019 at 9:29
      Permalink

      Deine Frage ist so pauschal nicht wirklich zu beantworten. Grundsätzlich würden 100 W bis 200 W für so ein Modell ausreichen. Nun reicht es aber nicht einen X-beliebigen Motor, der rechnerisch 200 W Leistet einzubauen. Die gute Nachricht ist aber, wenn der Motor in das Modell Passt und zum Akku, und in dieser Kombination eine geeignete Luftschraube dreht, dann wird es wahrscheinlich funktionieren. Etwas mehr Infos dazu findest Du auf dieser Seite im Artikel: Der Motor im Modellflugzeug.

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